Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Pandemie, ausgelöst durch Erreger aus der Tierindustrie, ausbricht. Influenzaviren, zu denen auch das Corona-Virus gehört, tritt an der Schnittstelle zwischen Wildtieren, Landwirtschaft, Gefügelhaltungssystemen und der menschlichen Gesundheit auf und wird über die Handelsketten in den Markt getragen.Das bedeutet: Krankheitserreger sind nicht etwas uns Fremdes, sondern Teil eines Ökosystems, ebenso wie der Mensch auch.

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Gesundheitskonzepte, etwa der Weltgesundheitsorganisation (WHO), sind um diese Erkenntnis erweitert worden. Gesundheit ist also nicht nur eine Aufgabe von Ärzt*innen. Vielmehr müssen die Zusammenhänge zwischen der Gesundheit von Menschen und Tieren und der Umwelt gleichzeitig angegangen werden. Durch die industrielle Landwirtschaft hat sich die Nutztierhaltung, vor allem seit den 1960er-Jahren, vervielfacht. 60 Prozent der Biomasse aller an Land lebenden Wirbeltiere sind Säugetiere. Davon entfällt ein Anteil von 36 Prozent auf den Menschen und nur noch 5 Prozent auf Wildtiere – Tendenz sinkend.

Der Rest sind Nutztiere, vor allem Rinder und Schweine. Das heißt: 35 Prozent der Biomasse aller an Land lebenden Wirbeltiere machen Nutztiere aus – Tendenz stark steigend. Wildtiere werden tagtäglich immer stärker zurückgedrängt und kommen dadurch leichter in Kontakt zu Nutztieren und den Menschen. Nirgendwo aber finden Influenzaviren bessere Bedingungen als in den Tierfarmen, wo Hühner und Schweine zu Zehntausenden zusammengepfercht gemästet werden. Dort ist die Produktion standardisiert: Es gibt viele Tiere auf engstem Raum. Das reduziert die genetische Vielfalt und öffnet das Scheunentor für zehntausende Viren, die laut Grundlagenforschungen aus den USA das Potenzial für Pandemien wie Covid19 haben.

Wenn wir also in Zukunft Pandemien – und dadurch viele zehntausend Tote allein in Deutschland – verhindern wollen, müssen wir als erstes die Massentierhaltung unterbinden.

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