Rund 5000 Menschen protestierten am letzten Sonntag im Oktober in Lützerath gegen die Erweiterung des Braunkohletagebaus Garzweiler II und den drohenden Abriss Lützeraths sowie fünf weiterer Dörfer. Zu der Demonstration aufgerufen hatte ein breites Bündnis von Organisationen.

Am Morgen hatte Greenpeace bereits mit einer brennenden Linie dargestellt, dass die 1,5 Grad-Grenze der Klimaerhitzung vor Lützerath verläuft.

Eine Ende-Gelände-Finger begleitete die Demo zuerst und ging dann in den Tagebau hinein, um aktiv Infrastruktur zu blockieren.

Der Kohlekonzern RWE wollte ab dem 1.November alle Grundstücke des Dorfes unter seine Kontrolle bringen und dann abreißen. Der letzte Landwirt des Ortes, Eckardt Heukamp, klagt jedoch vor dem OVG Münster gegen seine vorzeitige Enteignung für die Braunkohle durch das Land NRW und RWE. RWE hat deshalb vor wenigen Tagen dem Oberverwaltungsgericht Münster mitgeteilt, mit der Räumung und Zerstörung von Lützerath bis zur Entscheidung des Gerichts abzuwarten – längstens aber bis zum 7.1.2022.

Im Rahmen einer Pressekonferenz erklärten Fridays for Future, Lützerath lebt, Greenpeace und ein Vertreter des Volkes der Yupka in Kolumbien, dass sie ihren gemeinsamen Widerstand gegen die Zerstörung des Dorfes fortsetzen, um für die Einhaltung des 1,5-Grad-Limits kämpfen. Von Rassismus betroffene Aktive von Lützerath Lebt und Fridays For Future kritisierten dort zugleich die Klimagerechtigkeitsbewegung für ihre mangelnde Aufarbeitung von Rassismus und Kolonialismus. Die Bewegung sei ignorant dafür, dass die bereits erreichte globale Erhitzung von 1,2 Grad bereits „die reinste Hölle für so viele Menschen im Globalen Süden“ bedeute.

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